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Hausnotruf: Hilfe rund um die Uhr

 

Manfred Schemat (li) und Ulrich Schäfer (Foto: Kaltenschnee)

„Ängste und Befürchtungen kann ich gut verstehen, aber sie sind unbegründet. Wir tragen schon seit Beginn der Coronakrise grundsätzlich Schutzausrüstung, wenn wir einen Kunden besuchen.“ Die FFP2-Masken wechselt er täglich, Einmalhandschuhe nach jedem einzelnen Einsatz. Darüber hinaus desinfiziert er sich nach jedem Besuch die Hände. „Die Menschen sind sehr verunsichert“, bestätigt Ulrich Schäfer: „Manche denken sogar, wir würden wegen der Coronakrise keine Beratungsgespräche für den Hausnotruf durchführen.“ Deshalb stellt er klar: “Wir führen nach wie vor Beratungsgespräche durch, man kann sich nach wie vor für den Hausnotruf anmelden und wir installieren nach wie vor die notwendigen Geräte.“ Bei den Hausbesuchen würden die Abstandsregeln, die der Gesetzgeber vorsieht, eingehalten. Auf den Verträgen, die von den Senioren oder bevollmächtigen Angehörigen unterschrieben werden müssen, seien die Unterschriftszeilen auffällig markiert, damit man sich nicht zu nahekomme. Sehbehinderte Personen müsse er bei Vertragsabschluss gleichwohl besonders unterstützen, so Manfred Schemat. Seit Beginn der Krise sei die Zahl der Neuanmeldungen für den Hausnotruf deutlich zurückgegangen, bedauert Petra Edelmann, bevor sie fortfährt: „Doch es kann nicht sein, dass es plötzlich geringeren Bedarf gibt. Ganz im Gegenteil.“ Manfred Schemat nickt: „Senioren haben zurzeit wesentlich seltener Besuch und weniger Kontakt mit anderen Menschen als vor der Krise. Aufgrund der Isolierung vieler Senioren ist der Hausnotruf sogar besonders wichtig.“ 

Basisstation und Alarmierungknopf (Foto: Lenz)

Er sei das einfachste Mittel, um im Notfall Hilfe zu holen. Der Nutzer trage Tag und Nacht ein Armband mit einem Alarmierungsknopf, den er im Notfall einfach drücken könne. Nach seiner Erfahrung kommt es recht häufig vor, dass ein alter Mensch stürzt, zum Beispiel weil er Kreislaufprobleme hat oder nicht mehr hundertprozentig trittsicher ist. Oftmals gelinge es der Person nicht, aus eigener Kraft wieder aufzustehen. „Lebt sie allein, muss sie dort verharren, bis jemand sie findet. Ein Kunde des Hausnotrufs muss nur auf den Notfallknopf drücken und schon kommt Hilfe. 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr.“ Die Basisstation ist über das Festnetz mit der Notfallzentrale des DRK verbunden. Die Mitarbeiter dort sehen genau, wo der Notruf abgesetzt wurde, und können im Idealfall mit dem Hilfesuchenden direkt am Gerät Maßnahmen besprechen. Der Notfallsender wiederum, den die Kunden Tag und Nacht tragen, hat eine Reichweite von 30 bis 50 Meter. Per Knopfdruck lässt sich damit ein Notruf absetzen. Kommt keine Rückmeldung, wird eine bei Vertragsabschluss individuell vereinbarte Alarmierungskette in Gang gesetzt. Sie legt unter anderem fest, wer Zugang zu Haus oder Wohnung hat. Viele Kunden haben einen Haustürschlüssel beim DRK hinterlegt, mit dem die Notfallhelfer rasch in die Wohnung gelangen können. Außerdem hat das Rote Kreuz einen Bereitschaftsdienst eingerichtet, der rund um die Uhr Hilfe leisten kann - zum Beispiel beim Aufstehen, wenn ein Kunde gestürtzt ist.