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Im Porträt: Nicole Hellmuth

Nicole Hellmuth (Foto: Kaltenschnee)

Der DRK Kreisverband beschäftigt etwa 270 Mitarbeiter - Tendenz steigend - in der Senioren- und Pflegeeinrichtung, im Rettungsdienst, in der ambulanten Pflege, in der Tagesbetreuung, in den Kleiderläden, in der Verwaltung, im Hausnotruf und im Bereich „Essen auf Rädern“. Für die Mitarbeiter all dieser Bereiche ist Nicole Hellmuth seit April als neue Leiterin Personalwesen zuständig. 

Dabei suchte der Wohlfahrtsverband ursprünglich keine Personalerin, sondern eine Mitarbeiterin oder einen Mitarbeiter für die Lohnbuchhaltung. Die Stellenbeschreibung enthielt allerdings den Punkt „administrative Tätigkeit“. Der weckte Nicole Hellmuths Interesse, und ließ sie den Verband zügig kontaktieren. Ebenso rasch wurde sie zum Bewerbungsgespräch eingeladen. In diesem wurde deutlich, dass der Verband mehr braucht als eine Lohnbuchhalterin – eine qualifizierte Personalerin nämlich. Am 6. April 2020 trat Nicole Hellmuth ihren entsprechend definierten Arbeitsplatz an. Ihr erstes Projekt: die an ein externes Unternehmen ausgelagerte Lohn- und Gehaltsbuchhaltung zurückholen. Seit dem 1. Juli trägt die 45-Jährige die Lohnverantwortung. Darüber hinaus ist sie für Personalführung, Recruiting, Personalmanagement, Personalgespräche und Arbeitsrechtsfälle zuständig. „Einfach alles rund um das Thema Personal“, fasst sie ihren Aufgabenbereich denn auch zusammen.

„Um das Rote Kreuz in die Zukunft zu führen, müssen wir uns an die Strukturen auf dem Markt, an den Wettbewerb anpassen. Wir sind ein Unternehmen im sozialen Bereich und haben ein soziales Gewissen, aber selbst das DRK muss wirtschaftlich arbeiten“, sagt sie. Die Digitalisierung mache auch vor dem Wohlfahrtsverband nicht halt. Sie wirke in viele Bereiche hinein. „Wir müssen den Kreisverband sozusagen updaten und die Digitalisierung - wo sinnvoll - vorantreiben. Wir müssen mit der Zeit gehen.“ Auch der demografische Wandel sei eine Herausforderung. Viele Mitarbeiter seien bereits 25 oder 30 Jahre beim DRK Kreisverband Büdingen tätig und würden in den nächsten Jahren in Rente gehen. Es sei wichtig, einen harmonischen, fließenden Übergang zu schaffen. „Die langjährigen Mitarbeiter verfügen über einen großen Erfahrungsschatz, von denen die Jungen profitieren können. Hier einen Erfahrungsaustausch zu befördern, finde ich sehr wichtig. Wie jeder Mensch bringe ich selbstverständlich meine persönlichen Vorstellungen und Ideen mit, was für einige Veränderungen sorgen wird. Bewährtes bleibt aber auch bestehen. Ich freue mich sehr auf die Herausforderungen.“

Änderungen, so sagt Nicole Hellmuth, müsse man behutsam angehen und dabei alle Mitarbeiter mitnehmen. Man dürfe nichts überstürzen, sondern gut vorbereiten und ebenso gut erklären, damit jeder einzelne sich darauf einstellen könne. „Wir alle sind das Deutsche Rote Kreuz“, sagt Nicole Hellmuth. „Wir müssen an einem Strang ziehen, um erfolgreich zu sein.“ 

Geboren und aufgewachsen ist die 45-Jährige in Hanau, fühlt sich aber auch in Österreich heimisch. „Meine Großmutter ist Österreicherin. Als Kind und Jugendliche bin ich sehr oft dort gewesen“, sagt sie erklärend. In der Deutschen Bundesbank absolvierte sie eine Ausbildung zur Kauffrau für Bürokommunikation und war anschließend lange Jahre ebendort tätig. „Der Umgang mit Menschen liegt mir“, sagt sie. Sie habe alle erforderlichen Umschulungen gemacht und alle Zertifizierungen für den Personalbereich erworben. Anschließend habe sie in einem Unternehmen im sozialen Bereich gearbeitet. Auch dort war sie als Personalleiterin tätig. Sie baute die Abteilung auf, strukturierte das Personalwesen - und verließ die Firma, als diese von einem Investor übernommen wurde. „Meine Erfahrung in dieser Situation hat mich gelehrt, wie wichtig es ist, respektvoll mit Mitarbeitern umzugehen. 

Sie sei ein soziales Tier, das liege in ihren Genen, sagt Nicole Hellmuth. „Das Bauchgefühl muss stimmen. Man muss sich wertgeschätzt fühlen. Schließlich verbringt man viel Zeit auf der Arbeit.“ Die Personalerin begreift sich als Schnittstelle zwischen der Geschäftsführung und den Mitarbeitern des Verbandes. „Ich bin Ansprechpartnerin für beide“, sagt sie. Vertrauen schaffen liege ihr am Herzen, genau wie guter, wertschätzender Umgang in allen Bereichen. „Auch im Personalbereich muss man auf Ganzheitlichkeit achten. Ein starrer Blick auf die Dinge ist nicht hilfreich. Andere Meinungen zuzulassen und jedem seine Chance einzuräumen, sich auf Augenhöhe zu begegnen, achtsam und respektvoll miteinander umzugehen“, benennt sie ihre Werte. In ihre Aufgabe will sie diese Werte einbringen und ihren Beitrag zum Erfolg des Kreisverbandes beitragen.