Skip to main content
Foto: pixabay.com

Bürgermeister-Praktikum in der DRK Tagespflege

"Ich war beeindruckt von der Offenheit und dem herzlichen Empfang seitens der Gäste und des Betreuungsteams", sagte Bürgermeister Benjamin Harris anschließend. (Foto: DRK Kreisverband Büdingen)

Für 9 Uhr war Praktikumsbeginn ausgemacht. Doch bereits um 8.55 Uhr stand Büdingens Bürgermeister Benjamin Harris vor der Tagespflege des Roten Kreuzes „Im Bachmichel 21“. „Das nenne ich mal eine tolle Arbeitsmoral“, begrüßte Katja Weinel, Pflegedienstleiterin der Tagesbetreuungseinrichtung, den Bürgermeister gut gelaunt. Nach einem herzlichen Willkommen überreichte sie ihrem Praktikanten ein eigens für diesen Tag angefertigtes T-Shirt, das Benjamin Harris gut gefiel. 

Katja Weinel stellte kurz das Konzept der Einrichtung vor. „Tagespflege ist ein irreführender Begriff. Wir pflegen nicht, sondern wir betreuen, bieten den Menschen, die den Tag bei uns verbringen, geistigen und körperlichen Input. Tagesbetreuung hat unter anderem zum Ziel, an Demenz erkrankte Menschen, die zuhause einsam sind oder die tagsüber niemanden haben, der sich um sie kümmern kann, durch Aktivitäten fit zu halten. Außerdem entlasten wir pflegende Angehörige. Diese wissen, dass ihre Lieben tagsüber bei uns gut aufgehoben sind.“ 

Anschließend ging es in den großen Gruppenraum. War der Bürgermeister zunächst noch etwas unsicher, reagierten die Gäste der Tagesbetreuung freudig auf den überraschenden Besuch. „Wir haben unsere Gäste über die Praktikumsidee nicht informiert“, erläutert Katja Weinel. „Für sie war der Besuch etwas ganz Besonderes. ‚Der Bürgermeister schenkt Kaffee ein‘ oder ‚Der Bürgermeister wischt den Tisch ab.‘ sagten die Gäste begeistert zueinander.“

Da es am Bürgermeister-Praktikums-Tag heiß werden sollte, blieben alle im Haus. Auf dem Programm stand gemeinsames Kegelspiel. Unter der Anleitung von Anke Gottwals baute Benjamin Harris das Spiel auf und ließ sich von der erfahrenen Betreuungskraft zeigen, wie er Gästen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, beim Laufen unterstützen konnte. 

Während seines dreistündigen Praktikums hatte der Bürgermeister viel zu tun. 

Kurz nach 12 Uhr überreichte Katja Weinel dem Stadtoberhaupt ein Praktikumszertifikat und ein wohlwollendes Arbeitszeugnis. Auch sein Fazit war positiv: "Die Arbeit hier in der Tagesbetreuung hat mir gezeigt, wie wichtig es ist, sich um ältere Menschen zu kümmern und ihnen eine aktive und liebevolle Umgebung zu bieten. Es ist eine wertvolle Erfahrung, die mir neue Perspektiven eröffnet“, so Benjamin Harris. 

„Herr Harris hat einen Moment gebraucht, um sich in die Situation einzufinden, aber Betreuung von Seniorinnen und Senioren ist ja schließlich auch nicht sein Metier“, ergänzt Katja Weinel. Der Bürgermeister sei sehr bürgernah gewesen und habe für die Anliegen der Gäste ein offenes Ohr gehabt. „Die Gäste wiederum beobachteten genau, wie der Bürgermeister sich als Betreuungskraft macht, stellten allerlei Fragen, unter anderem zu den Herausforderungen, die Benjamin Harris als Bürgermeister meistern muss, und zum Hochwasser in der Altstadt.“ Der Bürgermeister bedankte sich bei Katja Weinel: "Ich war beeindruckt von der Offenheit und dem herzlichen Empfang seitens der Gäste und des Betreuungsteams. Ihre Fragen und Anliegen haben mir gezeigt, wie wichtig es ist, ihre Bedürfnisse zu verstehen und ihre Anliegen ernst zu nehmen. Es war inspirierend, mit ihnen Zeit zu verbringen und ihre Geschichten zu hören." Katja Weinel bestätigte: „Unser Praktikant ist gut in unser Team aufgenommen worden. Ich denke, es hat allen Spaß gemacht. Der Bürgermeister konnte einen Einblick in unsere Arbeit bekommen und das hilft ihm gewiss, wenn ein Pflege- und Betreuungsthema in der Verwaltung oder in der Politik ansteht.“