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Foto: pixabay.com

Fünf neue Azubis im Rettungsdienst

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Jens Grusdt (Zweiter von links) und André Hübsch (Vierter von rechts), Leitung des DRK Rettungsdienstes, Dominik Soukup (links) sowie die beiden Praxisanleiter Benjamin Vinson (zweiter von rechts) und Selina Meinhardt (rechts) begrüßten die fünf neuen Notfallsanitäter-Azubis, Hannah Kroh (Dritte von links), Zuzanna Wolaziewicz (Vierte von links), Leandro Kämmer (Fünfter von links), Anne Isabell Langkamm (Fünfter von rechts) und Ricarda Gottmann (Dritte von rechts) werden von Celina Krick fotografiert. (Foto: Elke Kaltenschnee)

War Notfallsanitäter früher eher ein Männerberuf, ist er es mittlerweile längst nicht mehr. Der DRK Kreisverband Büdingen konnte Anfang April mit Hannah Kroh, Zuzanna Wolaziewicz, Ricarda Gottmann und Anne Isabell Langkamm gleich vier Frauen als Auszubildende begrüßen. Leandro Kämmer komplettiert das Quintett, das nun drei Jahre lang Praxis und Theorie für den Einsatz im Rettungsdienst lernen wird. 

Anne Isabell Langkamm besuchte das Wolfgang-Ernst-Gymnasium und verpflichtete sich anschließend beim Roten Kreuz Büdingen für ein Freiwilliges Soziales Jahr, absolvierte in diesem Rahmen die Qualifizierung zur Rettungssanitäterin und arbeitet seither im Rettungsdienst. „Diese kurze Ausbildung reicht mir nicht. Ich will mehr wissen, alles lernen, was zu diesem Bereich gehört, und deshalb Notfallsanitäterin werden“, berichtet sie. Für die 21-Jährige gibt es freilich noch einen weiteren Grund für ihre Berufswahl: „Die Kollegen hier sind klasse. Für mich ist der Rettungsdienst wie eine Familie.“

Bereits seit 2021 ist Ricarda Gottmann als Rettungssanitäterin im Verband beschäftigt und arbeitet bisher vor allem auf der Rettungswache in Nidda. „Mir wurde irgendwann klar, dass Rettungsdienst für mich nicht Beruf, sondern Berufung ist“, sagt sie. Zwar gebe es Einsätze, die nicht so laufen, wie erwartet, aber die Arbeit mache ihr dennoch sehr viel Freude. Nach ihrem Abitur am Gymnasium in Nidda absolvierte die 27-Jährige eine Ausbildung zur Gestalterin für visuelles Marketing. In dieser Tätigkeit fand sie keine Erfüllung. „Ich wollte etwas für meine Heimat tun – und beruflich sollte es etwas ganz Anderes sein. Beim Roten Kreuz möchte ich bleiben. Wir sind wie eine große Familie und ich fühle mich wohl“, berichtet auch sie.

Hannah Kroh engagierte sich schon in der 7. Klasse im Jugendrotkreuz in Büdingen. „Das habe ich vier oder fünf Jahre lang mit viel Spaß gemacht, bis Corona ein Ende setzte“, sagt die 19-Jährige. Aus diesem ehrenamtlichen Engagement mitgenommen hat Hannah Kroh das Interesse für die ärztliche Heilkunst. Nach dem Besuch der Realschule in Büdingen und Fachabitur arbeitete sie im Krankenhaus. „Doch mir wurde schnell klar, dass das nicht das Richtige für mich ist: Das hatte zu wenig mit Medizin zu tun und ging – zumindest für mich – zu sehr ins Pflegerische“, so Hannah Kroh. Auch ihre neue Kollegin Zusanna Wolaziewicz freut sich auf die Ausbildung zur Notfallsanitäterin: „Ich wollte schon immer etwas mit Medizin machen und habe wie Hannah in die Arbeit im Krankenhaus hineingeschnuppert. Auch mich hat der pflegerische Teil nicht angesprochen. Den Notfallsanitäter-Beruf hatte ich damals aber gar nicht auf dem Schirm.“ Durch den Freund einer Freundin, der im Rettungsdienst in Büdingen tätig ist, wurde sie auf die Ausbildung aufmerksam. Sie absolvierte ein Praktikum und das gefiel ihr so gut, dass sie sich bewarb: „Es gefällt mir, dass ich als Notfallsanitäterin Menschen in Not helfe, bevor sie anschließend im Krankenhaus versorgt werden.“

Der 19-jährige Leandro Kämmer aus Gründau-Lieblos ist ebenfalls Quereinsteiger. Nach seinem Realschulabschluss in Gelnhausen begann er zunächst eine Ausbildung zum Industriemechaniker in Alzenau. „Das war nicht meine Welt“, bekräftigt er. Als Ersthelfer habe er sich, zum Beispiel auf dem Fußballplatz, um Verletzte gekümmert, bis der Rettungswagen eintraf. „Ich fand es immer toll, was die alles tun können, um Menschen zu helfen. Das hat mein Interesse für den Beruf geweckt“, erklärt Leandro Kämmer.

Von der Ausbildung versprechen sich alle fünf, viel zu lernen, vielfältige Kompetenzen zu erwerben und ihr Wissen patientenorientiert anzuwenden. An dem Beruf gefällt ihnen vor allem die große Vielfalt. Celina Krick, die kürzlich die Ausbildung zur Notfallsanitäterin erfolgreich abgeschlossen hat, versorgt die Neuen mit Tipps: „Die kommenden drei Jahre werden anstrengend, aber superlehrreich und spannend.“ Wichtig sei, die Ausbildung über die gesamte Zeit mit Priorität 1 anzugehen, sein Bestes zu geben, aber dabei die eigenen Kräfte gesund einzuteilen. Über die DRK Rettungsdienstschule in Gelnhausen, in der der theoretische Teil der Notfallsanitäterausbildung stattfindet, spricht Celina Krick mit Begeisterung: „Das ist eine super Schule. Die Lehrkräfte sind offen, entspannt und unterstützen, wo sie können. Man merkt, dass sie diesen Beruf aus Überzeugung machen. Dort seid ihr gut aufgehoben.“