Am 1. Oktober pünktlich um 8 Uhr haben Notfallsanitäterin Julia Reich und Rettungssanitäter Andreas Horn Mathild“ beim DRK Kreisverband in Büdingen in Dienst genommen und sind mit ihr nach Ortenberg gefahren. (Foto: André Hübsch)
Seit dem 1. Oktober steht Mathilde in Ortenberg auf der DRK Rettungswache und unterstützt die östlichen DRK Wachen Gedern, Kefenrod, Büdingen, Ortenberg und Nidda. Sie ist jeden Tag von acht Uhr bis 20 Uhr für Menschen in Not im Einsatz. „Der Standort Ortenberg ist für Mathilde strategisch günstig, weil wir von dort zentral gelegen in alle unsere Rettungswachen und damit in unsere Versorgungsbereiche ausrücken können“, erläuterte Jens Grusdt, Leiter des Rettungsdienstes beim DRK Kreisverband Büdingen an diesem Tag.
Das Mathildenhospital in Büdingen falle für die Notfallversorgung der Menschen im Osten des Wetteraukreises weg, sagte er. Deshalb müssten die Rettungskräfte des Roten Kreuzes in Büdingen Notfallpatienten weiter fahren als bisher, um sie in Kliniken in der Umgebung zu bringen, etwa nach Friedberg, Bad Nauheim, Schotten oder Gelnhausen. Längere Fahrzeiten seien eine wesentliche Folge der Teilschließung des Büdinger Krankenhauses. Damit Notfallpatienten in Zukunft gut und zeitnah versorgt werden, hat das Rote Kreuz in Büdingen einen weiteren Rettungswagen angeschafft. Das geschah durch Beauftragung des Wetteraukreis, der für die strategische Ausrichtung des Rettungsdienstes im Landkreis verantwortlich ist. Das neue Fahrzeug trägt in Erinnerung an das Büdinger Krankenhaus den Namen Mathilde.
Ein neues Fahrzeug in Dienst zu nehmen, reicht für eine gute Notfallversorgung freilich nicht aus. „Der Rettungswagen muss in jeder Schicht an jedem Tag mit mindestens zwei Rettungskräften besetzt werden. Deshalb brauchen wir für Mathilde zusätzliches Personal. Wegen des Fachkräftemangels im Rettungsdienst ist es nicht einfach, neue Mitarbeiter zu gewinnen. Und die Ausbildung für Notfallsanitäter dauert drei Jahre. In den Sozialen Medien werben wir seit Monaten ganz gezielt um Personal“, schilderte Jens Grusdt.
André Hübsch sagte, es gebe keinen Markt für kurzfristig verfügbare Neufahrzeuge und nur einen sehr kleinen für junge gebrauchte Fahrzeuge. Das Büdinger Rote Kreuz habe ein brandneues Fahrzeug bestellt, das erst Ende 2027 beziehungsweise Anfang 2028 ausgeliefert werden könne. „Unsere Mathilde ist gebraucht, kommt aus Düren und ist dort unter der Flagge der Feuerwehr gefahren“, fuhr er fort und: „Diese Fahrzeugangebot haben wir zufällig entdeckt. Mathilde entspricht fast komplett dem Ausbau unserer einheitlichen RTW-Flotte, daher war sie für uns so interessant und eine perfekte Zwischenlösung.“
Mathilde ist ein Mercedes Sprinter mit Fahrtec Aufbau, so wie die anderen neun Rettungswagen der DRK-Flotte. Fahrtec wiederum ist ein Unternehmen aus Neubrandenburg, das sich auf den Bau von Ambulanzfahrzeugen spezialisiert hat. Das neue Fahrzeug wurde um- und ausgebaut, damit die Ausstattung ganz genau so ist, wie bei den anderen Einsatzfahrzeugen des Büdinger Roten Kreuzes. „Unsere Philosophie ist die einheitliche Fahrzeugausstattung auf allen Rettungswachenstandorten. Identische Technik und identisches Material erleichtert unseren Mitarbeitenden die Arbeit“, erklärte André Hübsch. Dazu gehört neben Digitalfunk und GPS-Ortung auch die elektronische Datenerfassung. Mit medizinischen Geräten, wie Defibrillator/EKG-Einheit, Beatmungsgerät, Absauggeräte, Perfusor, rettungstechnische Materialien und sonstigem Material, aber auch mit Rucksäcken und Medikamenten wurde Mathilde ebenfalls neu bestückt. „Außerdem ist Mathilde neu beklebt. Sie trägt jetzt die die gelb-orangen Kacheln, und somit die identische Beklebung aller unserer Fahrzeuge“, freut sich André Hübsch.