„Didi“ Dietrich Heerdt und "sein" N-KTW. (Foto: André Hübsch, DRK Kreisverband Büdingen)
Unser Notfall-Krankentransportwagen (N-KTW) ist seit November 2019 unterwegs. In dieser Zeit hat er über 400.000 Kilometer zurückgelegt.Seit dem 1. November 2019 wurde unser N-KTW zu 5.917 Fahrten gerufen. Zwei Drittel davon waren Krankentransporte, auch K-Fahrten genannt. Dazu kommen Rettungseinsätze. Einige davon heißen R0-Fahrten – das sind Einsätze ohne Blaulicht, die unser Fahrzeug zuverlässig übernommen hat. Dabei geht es um weniger dringende Notfälle wie Nasenbluten, Platzwunden oder einfache Knochenbrüche. Falls eine umfassendere Behandlung nötig ist, wird ein Rettungstransportwagen (RTW) mit Notfallsanitätern geschickt.
Zu den 5.917 Fahrten zählen auch Fehlfahrten – also Einsätze, die von der Leitstelle abgebrochen wurden oder bei denen kein Patient vor Ort war. Für alle Blaulicht-Fans: Ein R1-Einsatz ist eine Fahrt mit Sondersignal, ein R2 bedeutet zusätzlich, dass ein Notarzt mit alarmiert wurde.
Was genau ist ein N-KTW?
Der N-KTW ist ein Mittelding zwischen einem normalen Krankentransportwagen (KTW) und einem Rettungstransportwagen (RTW). Diese speziellen Fahrzeuge gibt es aktuell nur in Hessen. Während ein KTW für reine Krankentransporte genutzt wird und mit zwei Rettungssanitätern besetzt ist, fährt ein RTW zu schwerwiegenden, oft lebensbedrohlichen Notfällen. Unser N-KTW bietet eine bessere Ausstattung als ein KTW, zum Beispiel ein EKG und zusätzliches Material, das sonst bei KTW nicht vorgesehen ist.
Ein erfolgreiches Pilotprojekt
Unser N-KTW wurde im Rahmen eines Pilotprojekts im Wetteraukreis eingeführt. Ziel war es, die RTW zu entlasten. Denn wenn ein RTW für einen weniger dringenden Einsatz alarmiert wird, fehlt er für lebensbedrohliche Notfälle.
Der Wetteraukreis testete das Konzept etwas mehr als ein Jahr lang in Zusammenarbeit mit dem DRK-Kreisverband Büdingen. Die Auswertung zeigte: Der N-KTW ist eine sinnvolle Ergänzung. Deshalb werden nach und nach alle Krankentransportwagen der Rettungsdienste im Wetteraukreis durch N-KTW ersetzt – beim ASB in Karben, dem Deutschen Roten Kreuz in Büdingen und Friedberg, der Johanniter-Unfall-Hilfe in Bad Nauheim und dem Malteser Hilfsdienst in Altenstadt. Sobald ein neues Krankentransportfahrzeug gebraucht wird, wird es ein N-KTW sein.
Neues Fahrzeug kommt im April
DRK Kreisverband ist gerade dabei, ein neues N-KTW zu beschaffen. Es wird im März bei Ambulanz Mobile in Schönebeck bei Magdeburg gebaut. Im April wird es von uns abgeholt. Es ist ein Mercedes Sprinter mit State of the Art (also neuester) N-KTW-Ausstattung. Es verfügt unter anderem über eine elektrische Trage.