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Foto: pixabay.com

Kleine Kapsel große Wirkung

Anja Riddel und Melanie Christen vom DRK Kleiderladen, Petra Edelmann, zuständig für die DRK Kleiderläden, und Fabian Thoma, Geschäftsführer des DRK Kreisverbandes Büdingen, stellen den „Bienenretter“ vor und wollen gemeinsam etwas für den Erhalt der Artenvielfalt tun. (Foto: Elke Kaltenschnee)

m HR-Fernsehen hatte die Leiterin des DRK Kleiderladens in Nidda einen Bericht über die gelben „Bienenfutterautomaten“ gesehen, die im Frühjahr zum Beispiel in Hanau und Gelnhausen aufgestellt worden sind. Mit den Samen-Automaten will der Main-Kinzig-Kreis beziehungsweise die Stadt Hanau etwas für die Artenvielfalt tun, Stadt und Kreis zum Blühen bringen. Das Konzept fand Melanie Christen so gut, dass sie DRK Kreisgeschäftsführer Fabian Thoma und Petra Edelmann, die für die Kleiderläden zuständig ist, vorschlug, genau so einen Bienenfutterautomaten am DRK Kleiderladen in Nidda aufzustellen. „Bevor ich mit den beiden sprach, hatte ich recherchiert, ob es sowas in Nidda oder Büdingen schon gibt. Gibt es aber nicht. Das fand ich sehr schade“, berichtet sie. 

Petra Edelmann war sogleich Feuer und Flamme: „Wir machen das auch, aber wir machen das selbst“, befand sie. Also wurde eine Platte entworfen und mit lustigen DRK-Motiven gestaltet. Mitten auf der Platte ist der eigentliche „Bienenretter“-Automat angebracht. In den Sichtfenstern sind die Samenkapseln zu sehen. Das Wildecker Samenhaus Müller hat den Inhalt geliefert, Petra Edelmann, Melanie Christen und Anja Riddel, die zum Team des DRK Kleiderladens in Nidda gehört, haben die Samen in Kapseln abgefüllt. „Alles selbstgemacht, alles in Eigenarbeit“, sagt Petra Edelmann gut gelaunt. Für ein bis zwei Quadratmeter Wildblumenwiese beziehungsweise Bienenweide reicht jeweils eine Füllung. Die Wildkräutermischung kann nicht nur zur Aussaat verwendet werden, sondern auch als Tee oder zum Würzen. Borretsch, Dill, Koriander, Kresse und Schwarzkümmel sind unter anderem enthalten. „Der DRK Kleiderladen mit seinem Secondhand-Angebot ist ein Beitrag zu Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Wir schauen stets, wo wir in diesem Zusammenhang noch mehr tun können. Da passt der ‚Bienenretter‘ bestens“, sagt Melanie Christen. 

Der Preis für eine Samenkapsel ist wohlüberlegt, erläutert Fabian Thoma. „50 Cent: Das ist ein erschwinglicher Betrag, mit dem sich auf diese Weise schon etwas für die heimische Insektenwelt tun lässt. Es geht ja eigentlich um mehr als Bienen. Es geht um den Erhalt der Artenvielfalt“, sagt Fabian Thoma und ergänzt: „Alles, was der Umwelt nützt, ist eine gute Sache - vor allem, wenn es so einfach umzusetzen ist, wie unser ‚Bienenretter‘.“ Auch am DRK Kleiderladen in der Büdinger Vorstadt würden alle Beteiligten gern einen solchen Automaten anbringen lassen. „Doch es ist zu wenig Raum zwischen den Fenstern an der Straßenfront. Zudem steht die Gesamtanlage Vorstadt als Kulturdenkmal unter Denkmalschutz“, so Fabian Thoma.

Der „Bienenretter“ wird übrigens über den Verkauf der Samenkapseln und über Spenden finanziert. Auf der Theke im DRK Kleiderladen in Nidda steht deshalb eine Spendendose. „Wir freuen uns über jede Spende, die uns hilft, die laufenden Kosten für den ‚Bienenretter‘ zu decken“, sagt Petra Edelmann. Zudem bittet Melanie Christen, die Kapseln nach dem Aussäen des Inhalts wieder im Kleiderladen abzugeben: „Wir wollen sie – ganz im Sinne der Nachhaltigkeit – wiederverwenden.“ Sollte der Automat gut angenommen werden, könnte das Projekt ausgeweitet werden. „Schön wäre, wenn andere DRK-Verbände unsere Idee übernehmen“, sagt Fabian Thoma noch, bevor er ein 50 Cent-Stück zückt und selbst eine Samenkapsel zieht.